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Kolonat Nr. 113 |
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Residenzstraße 16, um 1940
(© Landesdenkmalamt Westfalen-Lippe, Münster)
Die Stätte wurde um 1520 von einem Siedler mit dem eigenartigen Namen Puth Nolte gegründet.
Um 1560 übernimmt Johann Grothe den Hof.
Im Jahre 1605 erhält der Präzeptor Gerlach Wolff den Hof vom Grafen Simon VI. für seine
treuen Dienste. Wolff war 1611 bis 1625 Pfarrer in Lüdenhausen und starb an der Pest.
Seine Witwe heiratete den Hofmedikus Dr. Johann Stöcker.
Nach Stöckers Tod erwirbt der Amtmann Ebel das Grundstück.
Im Jahre 1702 schließlich kauft der gräfliche
Amtmann Ernst Casimir Wasserbach (1664-1709)
den Hof und erbaut sich 1704 ein stattliches Wohnhaus (s. Foto oben).
Ende des 18. Jahrhunderts kam der Besitz an die Familie Hildebrand und von dieser
1868 an die Familie Ewerbeck.
Ab 1865 betrieb Bernhard aus dem Gartengelände des Hofes zwischen der jetzigen Gartenstraße und der Stuckmannstraße
eine Ziegelei.
1523: | Puth Nolte |
1525 - 1555: | Puthnolte |
1561: | de Grothe |
1562: | Puth Noltthe |
1568 - 1574: | Johann Grothe |
1577 - 1591: | Johann Grote [L 92 H, V a] |
1596: | Tönnies Grote [L 92 H, V a] |
1605: | Gerlach Wolff [L 27, Nr.27] |
1642: | Im Jahre 1642 kauft Dr. Stöcker Groten modo Gerlach Wulfs Hof [L 27, Nr. 50] |
1651: | Doktor Johann Stöcker stirbt [KB] |
1665: | Hr. Ebell [Lagerbuch] |
1688: | Hr. Christoph Ebell stirbt mit 80 Jahren [KB] |
1699: | Im Jahre 1699 kaufen die Braker Grafen den Hof von Amtmann Ebels Erben. [Urkunde Wasserbach] |
1702: | Im Jahre 1702 kauft Ernst Camir Wasserbach, Amtmann zu Barndorff den Hof für 1400 Reichsthaler. [Urkunde] |
1774 - 1781: | Wasserbach |
1830 - 1856: | Hildebrand |
1868: | Ewerbeck |
1875-1876: | Es werden erbaut: Maschinenhaus, Trockenscheuer, Ziegelofen mit großem Schornstein [L107, C2, Nr.33] |
Hausinschrift:
BENE QUI LATUIT BENE VIXIT ANNO 1704
Hausinschrift an der ehemaligen Scheune (heute unter Putz):
NUNC MEA, NUNC HUIUS, SED POSTEA NESCIO - CUIUS
ANNO 1704
Rechts vom Eingang zum Haupthaus befindet sich der Grabstein des Amtmanns Casimir Wasserbach. Der Stein wurde 1879 in Blomberg lange nach dem Abbruch der Martinikirche (1833) auf dem Kirchengrundstück gefunden und nach Brake auf den Wasserbachhof gebracht.
![]() Grabstein des Amtmanns Casimir Wasserbach |
Die lateinische Inschrift lautet
HIC RECONDITA |
Deutsche Übersetzung: Hier ruhen die Gebeine des edelsten und sehr erfahrenen Herrn Casimir Wasserbach, Lizenziaten und hochberühmten Universalgelehrten, zunächst Barntruper Amtmann, zuletzt Alverdisser und Blomberger vornehmen Lippischen Rates, geboren zu Barntrup den 22. August 1664 und verstorben zu Blomberg am 24. März 1709 im Alter von 45 Jahren, dessen Ruf nach seinem Tode fortlebt.