Braker Mitte Nr.10

Kolonat Nr. 7

Braker Mitte Nr.10 Braker Mitte Nr.8
Braker Mitte 10 Braker Mitte 8

Zu den ehemals bedeutendsten, wenn auch nicht ältesten Höfen des Dorfes Brake gehört das Haus Braker Mitte 10. Schon durch seine relativ aufwendige Stockwerkbauweise und seine Ausrichtung mit der Traufe zur Straße fällt es aus dem üblichen Rahmen der Braker Fachwerkbauten heraus. Bedauerlicherweise ist die Freitreppe, die sich ehemals vor dem Eingang befand, nicht erhalten.

Die erste Erwähnung der Stätte finden wir in einem Steuerverzeichnis, dem sogenannten Landschatzregister, des Jahres 1568. Zu jener Zeit wurde die Stätte von einem Hofmeister namens Johann Mensenkamp bewohnt. Er hatte in etwa den Rang eines Beamten und war für die Hauswirtschaft auf dem Schlosse Brake verantwortlich. Da in einem ebenfalls überlieferten Verzeichnis von 1562 die Stätte noch nicht erwähnt wird dürfen wir davon ausgehen, daß Mensenkamp um 1565 den Hof gegründet hat, als er in die herrschaftlichen Dienste eintrat. Besitzer des Schlosses war damals der Landdrost Christoph von Donop dem der lippische Graf das Schloß wegen seiner hohen Schulden verpfändet hatte.

Der Hof war ursprünglich wesentlich größer als der heutige Resthof. Er umfaßte zusätzlich die Häuser Braker Mitte Nr. 14 (Hellemann), Nr. 12 (Schmidt) und Nr.8 (s. Foto oben). Im Jahre 1663 wurde vom Hofraum das Eckgrundstück Braker Mitte 14 abgetrennt, auf dem der Schuster Eberhardt Greste sein Haus erbaute.

Der Hof Mensenkamp oder Mentze, wie er sich später nannte, wurde 1778 an den Amtmann Schlütter verkauft, der ihn weiter aufteilte und wenige Jahre danach die alten Gebäude abbrechen ließ. Um 1785 hat er dann das jetzige zweigeschossige Wohnhaus und das Nebenhaus Braker Mitte 8 erbauen lassen. An dem Nebenhaus, das zwischzeitlich als Lager benutzt wurde, inzwischen aber wieder zum Wohnaus hergerichtet wurde, hat sich am rückwärtigen Eingang ein reizvolles Türfenster aus der Erbauungszeit erhalten.

Schlütter, ehemals Stiftsamtmann in Fischbeck und später Pächter der Domäne Brake, galt als geschäftstüchtiger Mann. In Brake hatte er sich bei der Aufteilung der alten großen Höfe viele Ländereien zusammengekauft und sich so einen umfangreichen Besitz erwirtschaftet. Im Jahre 1802 ging sein Erbe an seinen Sohn Clemens über, der einen Teil seines Vermögens für eine gemeinnützige Stiftung bestimmte. Aus dieser Stiftung ging in späteren Jahren der Kindergarten Brake hervor.